
Madeira
Die Insel des ewigen Frühlings
Beste Reisezeit
- Madeira hat ein mildes Klima das ganze Jahr über; die beste Reisezeit ist von April bis Oktober. Regen kann in höheren Lagen oder im Norden häufiger vorkommen.
Visabestimmungen
- Kein Visum nötig für EU-Bürger. Ein gültiger Personalausweis reicht.
Unterkünfte
- Von charmanten Apartments bis zu luxuriösen Resorts – es ist für jedes Budget etwas dabei.
- Funchal: Binis Apartment
Sehenswürdigkeiten & Aktivitäten
- Cabo Girão – Pico do Arieiro & Pico Ruivo – Whale Watching in Calheta – Funchal: Korbschlitten und Seilbahn – Naturpools von Porto Moniz
Gut zu wissen
Transport: Mietwagen sind ideal, um die Insel flexibel zu erkunden, besonders für abgelegene Orte; öffentliche Busse verbinden die größeren Städte, sind jedoch nicht immer pünktlich.
Währung / Trinkgeld: Die Währung ist der Euro (EUR); Trinkgeld ist nicht obligatorisch, aber 5–10 % in Restaurants oder das Aufrunden des Betrags wird geschätzt.
Sprache: Portugiesisch ist die Amtssprache, aber Englisch wird in touristischen Gebieten weit verbreitet verstanden.
Traditionelle Küche: Probieren solltest du Espetada (Fleischspieße), Bolo do Caco (Knoblauchbrot) und Madeirawein, ein weltweit bekannter Likörwein.
Wandern: Levadas (Bewässerungskanäle) bieten einzigartige Wanderwege – respektiere die Natur und halte dich an markierte Pfade.
Feste: Es gibt viele traditionelle Feste, darunter das Blumenfestival (April/Mai) und das spektakuläre Silvesterfeuerwerk in Funchal.
Verkehrsverhalten: Auf engen, kurvigen Straßen ist defensive Fahrweise wichtig, besonders in den Bergen.
Lesezeit: 11 Minuten
Madeira
Entdeckungen auf der Blumeninsel
Es gibt diese Orte, die dich von der ersten Minute an in ihren Bann ziehen . Madeira ist genau so ein Ort. Besonders in den kalten Wintermonaten in Deutschland ist es ein perfekter Zufluchtsort. Es herrschen milde Temperaturen zwischen 18 und 26 Grad. Die portugiesische Insel beeindruckt mit ihrer unvergleichlichen Naturvielfalt und der entspannten Lebensart der Menschen. Während meines Besuchs auf Madeira im Monat November konnte ich zahlreiche Eindrücke sammeln, die ich gerne in diesem Beitrag mit dir teilen möchte.

Ankommen und Losfahren
Mietwagen oder Bus?
Nach knapp 4,5 Stunden Direktflug von Berlin landete ich in Funchal, der charmanten Hauptstadt Madeiras. Der Anflug auf die Insel zählt zu den aufregendsten Europas, denn der Flughafen erfordert von den Piloten höchste Präzision. Das Besondere ist hier, dass die Landebahn teils auf Stelzen über das Meer gebaut ist. Für mich war die Anreise dennoch entspannt und als wir Madeira aus der Luft erblickten, war ich sofort beeindruckt. Die hügelige, grüne Landschaft, das endlose Blau des Atlantiks und die winzigen Dörfer, die sich an die Berghänge schmiegen – das alles kündigte an, dass ich hier etwas ganz Besonderes erleben würde.
Direkt am Flughafen mietete ich ein Auto. Das war die beste Entscheidung für diese Reise. Madeira mag klein wirken, aber die Sehenswürdigkeiten sind weit verstreut und viele Highlights liegen abseits der Hauptstraßen. Mit dem Mietwagen hat man die Freiheit, an jedem Aussichtspunkt anzuhalten – und das passiert hier oft! Wer kein Auto mietet, muss sich auf das öffentliche Bussystem verlassen. Das ist zwar zuverlässig und günstig, erfordert jedoch deutlich mehr Zeitplanung.
Mietwagentipp: Ich empfehle ein kleines, wendiges Auto mit genug PS, da die Straßen oft steil und kurvig sind. Kosten starten bei etwa 30 Euro pro Tag. Achte darauf, eine Vollkasko-Versicherung ohne Selbstbeteiligung zu buchen, um auf den abenteuerlichen Straßen sicher unterwegs zu sein!

Funchal
Der perfekte Startpunkt
Funchal erwies sich als der perfekte Ausgangspunkt für meinen Madeira-Aufenthalt. Mein zentral gelegenes Apartment mit Meerblick bot nicht nur eine atemberaubende Aussicht, sondern ermöglichte es mir auch, die Stadt bequem zu Fuß zu entdecken.. Funchal vereint historischen Charme mit modernem Flair, eine Mischung, die mich sofort verzaubert hat. Ein Spaziergang entlang der Hafenpromenade ließ mich das maritime Flair der Stadt in vollen Zügen genießen. Hier befindet sich auch das CR7-Museum, das dem berühmtesten Sohn der Insel, Cristiano Ronaldo, gewidmet ist. Auch wenn ich das Museum nicht besuchte, ist es für Fußballfans ein interessanter Halt – der Eintritt kostet rund 5 Euro.
Charmante Gassen und exotische Köstlichkeiten
Die Rua de Santa Maria, eine der ältesten Straßen der Stadt, ist mittlerweile ein Freilichtkunstwerk. Die bunt bemalten Türen der Häuser verleihen der Straße einen einzigartigen Charakter. In den kleinen Cafés und Restaurants kann man sich durch lokale Spezialitäten probieren. Madeira ist ein Paradies für Feinschmecker. Du solltest hier unbedingt die Espetada, köstliche Fleischspieße, sowie den schwarzen Degenfisch mit Banane probieren. Letzteres ist eine einzigartige, aber sehr köstliche Kombination.

Ich besuchte den „Mercado dos Lavradores“. Das ist ein beliebter Markt in Funchal und ein wahres Fest für die Sinne! Die Stände sind voll mit exotischen Früchten, darunter die berühmte Passionsfrucht, sowie frischem Fisch und lokalen Blumen. Besonders beeindruckte mich die Auswahl an Gewürzen und die außergewöhnlichen Früchte, die es hier zu kaufen gibt. Die lebendige Atmosphäre des Mercado dos Lavradores und das Probieren der Spezialitäten sind ein tolles Erlebnis.
Tropische Gärten und Seilbahnen
Funchal hat noch viel mehr zu bieten – beispielsweise die tropischen Gärten. Vor Allem der Jardim Tropical Monte Palace im Stadtteil Monte. Mit exotischen Pflanzen, Teichen und asiatischer Kunst hat der Garten eine fast magische Wirkung. Die Seilbahn dorthin bietet für 11 Euro (einfache Fahrt) oder 16 Euro (Hin- und Rückfahrt) einen spektakulären Blick auf die Stadt und den Hafen.
Traditionelle Korbschlittenfahrt
Ein weiteres Highlight ist die berühmte Korbschlittenfahrt von Monte ins Tal. Für 25 Euro pro Person oder 30 Euro für zwei Personen gleitet man in einem Korbschlitten, der von traditionell gekleideten Männern sicher die Straßen hinuntergelenkt wird. Der Nervenkitzel und die Einzigartigkeit dieser Tradition machen das Erlebnis unvergesslich. Ursprünglich wurden die Korbschlitten als Fortbewegungs- und Transportmittel für die Bewohner von Monte genutzt, um schnell und effizient ins Tal zu gelangen. Heute ist diese Fahrt ein beliebtes Touristenerlebnis und bietet eine wunderbare Gelegenheit, die Stadt Funchal auf eine ganz besondere Weise zu genießen.

Die Küste entdecken
Von Cabo Girão bis Calheta
Funchal begeistert mit einer einzigartigen Mischung aus Tradition, Kunst und modernem Lebensstil – eine Stadt, die man unbedingt erkunden sollte. Den perfekten Abschluss eines erlebnisreichen Tages bietet ein Glas Madeirawein oder ein erfrischender Poncha, das Nationalgetränk der Insel, bestehend aus Zuckerrohrschnaps, Zitronensaft, Honig und manchmal Orangensaft.
Mein erster Ausflug auf Madeira führte mich zum beeindruckenden Cabo Girão, der höchsten Klippe Europas. Die Aussicht von der Glasbodenplattform war atemberaubend: steile Klippen und das unendliche Blau des Atlantiks. Der Eintritt ist kostenlos, jedoch nichts für Menschen mit Höhenangst. Empfehlenswert ist ein Besuch in den frühen Morgenstunden, da der Andrang noch nicht so stark ist und man die Aussicht in Ruhe genießen kann. Der Gabo Girao ist ein perfekter Ort, um die unglaubliche Schönheit der Insel in vollen Zügen zu erleben.

Anschließend ging es nach Calheta, einem charmanten Küstenort im Südwesten der Insel. Hier gibt es nicht nur einen künstlich angelegten Sandstrand, sondern auch zahlreiche Aktivitäten – von entspannten Spaziergängen bis hin zu aufregenden Bootstouren. Ich entschied mich für eine Whale Watching Tour und es war eines der unvergesslichsten Erlebnisse meines Lebens. Auf einem kleinen Boot, begleitet von einem erfahrenen Guide, ging es hinaus aufs offene Meer. Schon nach kurzer Zeit kreuzten Delfine unsere Route. Doch das wahre Highlight folgte bald: Ein majestätischer Buckelwal tauchte aus den Wellen auf. Der Anblick dieses riesigen Tieres, umgeben von der Weite des Ozeans war einfach magisch. Der Guide erklärte viel über die Lebensweise der Tiere, was die Tour zusätzlich bereicherte. Die Kosten von etwa 50 Euro pro Person waren es definitiv wert. Madeira hat eine Sichtungsrate von über 80 % bei Walen und Delfinen, was diese Aktivität besonders empfehlenswert macht.
Die Berge rufen
Lorbeerwälder und Levadas
Die Insel ist ein wahres Paradies für Wanderer. Besonders durch seine berühmten Levadas, den historischen Bewässerungskanälen, die sich durch die spektakuläre Landschaft schlängeln. Eine der bekanntesten Routen ist die Levada das 25 Fontes, eine rund 10 Kilometer lange Strecke, die zu einem magischen Wasserfall führt und den beeindruckenden Risco-Wasserfall umfasst. Die Route begeistert mit üppiger Vegetation und malerischen Ausblicken. Allerdings ist der Weg an manchen Stellen etwas rutschig, daher sind gutes Schuhwerk und eine Taschenlampe für die Tunnel empfehlenswert.

Ein weiterer Höhepunkt ist ein Besuch im Parque Florestal das Queimadas, bekannt für seine märchenhafte Atmosphäre. Hier startet die Levada do Caldeirão Verde, die durch einen dichten Wald führt und spektakuläre Blicke auf steile Klippen und Täler bietet. Der mystische Lorbeerwald Madeiras (Laurisilva), ein UNESCO-Weltnaturerbe, hat mich besonders verzaubert. Die knorrigen, mit Moos bewachsenen Bäume und die neblige Stimmung schaffen eine einmalige Atmosphäre.
Fanal, ein Abschnitt des faszinierenden Lorbeerwaldes, ist besonders sehenswert. Die schief gewachsenen, uralten Bäume entfalten bei Nebel eine fast mystische Atmosphäre, die an eine andere Welt erinnert. Auch bei strahlendem Sonnenschein bleibt der Zauber dieses Ortes ungebrochen, wie ich bei meinem Besuch erleben durfte.

Piscinas Naturais Velhas
Badespaß im Vulkangestein
Ein weiterer Höhepunkt meiner Reise war der Besuch der natürlichen Meerwasserpools in Porto Moniz. Die Piscinas Naturais Velhas bieten eine einzigartige Gelegenheit, das klare Wasser des Atlantiks in einer atemberaubenden Kulisse zu genießen. Diese Pools, die in das Vulkangestein integriert wurden, sind das ganze Jahr über geöffnet und der Eintritt ist mit nur wenigen Euro recht günstig.
Das kristallklare Wasser der Pools und der rauhe Atlantik im Hintergrund bieten nicht nur die perfekte Gelegenheit zum Schwimmen und Entspannen, sondern auch eine unvergleichliche Aussicht. Egal, ob du einfach die Wellen beobachtest, in den natürlichen Becken badest oder die frische Meeresbrise genießt – die Piscinas Naturais Velhas sind ein absoluter Geheimtipp für alle, die auf Madeira Naturerlebnisse suchen.

Abenteuer Achadas da Cruz
Eine spektakuläre Seilbahnfahrt
Achadas da Cruz ist ein abgelegener Ort an der Nordwestküste Madeiras, der für seine atemberaubende Seilbahn bekannt ist. Mit der Teleférico das Achadas da Cruz kannst du für nur 3 Euro in das Tal hinabfahren. Die Seilbahnfahrt entlang der steilen Klippen ist ein wahres Abenteuer und bietet spektakuläre Ausblicke auf die raue Küstenlandschaft Madeiras.
Im Tal angekommen, tauchst du in eine Welt ein, in der die Zeit stillzustehen scheint. Das Gebiet, bekannt als Fajã da Quebrada Nova, ist von kleinen, verstreuten Häusern und traditionellen Feldern geprägt, die von den wenigen Bewohnern bewirtschaftet werden. Diese Fajã, ein fruchtbares Landstück, das durch alte Erdrutsche entstanden ist, wird nach wie vor für den Anbau von Obst, Gemüse und Wein genutzt.

Die Menschen hier führen ein ruhiges Leben, weit entfernt vom Trubel der Inselhauptstadt. Viele der Häuser sind Wochenendresidenzen oder Rückzugsorte. Wanderwege laden dazu ein, die friedliche Natur zu genießen und mehr über das traditionelle Leben und die Landwirtschaft Madeiras zu erfahren. Die Rückfahrt erfolgt wieder mit der Seilbahn. Im Übrigen einer der steilsten in Europa!
Pico do Arieiro
Wandern über den Wolken
Der Pico do Arieiro ist mit einer Höhe von 1.818 Metern der dritthöchste Berg Madeiras und ein absolutes Highlight für Naturliebhaber. Die Aussicht von hier oben ist beeindruckend – du kannst zerklüftete Berglandschaften, dramatische Wolkenformationen und, bei gutem Wetter, sogar die Nachbarinsel Porto Santo sehen. Besonders schön ist der Sonnenaufgang, wenn die ersten Strahlen die Gipfel in goldenes Licht tauchen.

Für Wanderfreunde ist die PR1 – Vereda do Arieiro eine der bekanntesten Routen. Diese führt von Pico do Arieiro zum Pico Ruivo, dem höchsten Gipfel der Insel (1.862 Meter). Die Strecke ist etwa 7 Kilometer lang und gilt als anspruchsvoll, da sie zahlreiche Auf- und Abstiege, steile Stufen und Tunnel umfasst. Wer sich dieser Herausforderung stellt, wird mit atemberaubenden Panoramablicken und einer einzigartigen Natur belohnt. Festes Schuhwerk und eine gute Kondition sind notwendig. Auch wenn du nicht die gesamte Strecke gehen möchtest, kannst du ein kurzes Stück der Wanderung genießen und die spektakuläre Aussicht von der Plattform direkt am Parkplatz erleben – perfekt für eine Pause mit einem Kaffee.
Die Ostküste Madeiras
Diese Umgebung bietet zahlreiche Wanderwege und ist nahe dem Ponta de São Lourenço, einem Naturreservat mit beeindruckenden Felsformationen und atemberaubenden Ausblicken. Der Kontrast zwischen der üppigen Westküste und der kargen Ostküste macht Madeira zu einem einzigartigen Ziel.
Der Osten Madeiras präsentiert sich mit einer ganz anderen Atmosphäre als der Westen und zeigt die Vielseitigkeit der Insel. Besonders eindrucksvoll ist Caniçal, ein malerisches Fischerdorf im Südosten. Hier wird der Kontrast deutlich: Der Westen ist von üppigem Grün und steilen Klippen geprägt, während der Osten trockener und karger wirkt. Caniçal, einst ein Zentrum des Walfangs und Bootsbauens, ist heute ein ruhiger Ort, ideal für Spaziergänge entlang der Küste oder eine Bootsfahrt.

Noch mehr Madeira
Was du nicht verpassen solltest
Neben den beeindruckenden Naturschönheiten Madeiras sind die markanten Felsformationen von Ribeira da Janela ein absolutes Highlight, das man sich nicht entgehen lassen sollte. Diese majestätischen Felsen ragen aus dem Atlantik und bieten einen spektakulären Blick auf die Küste. Ein weiteres Highlight ist das charmante Câmara de Lobos, ein malerisches Fischerdorf mit atemberaubenden Ausblicken auf die Bucht und die umliegenden Berge.
Fazit
Madeira – Europas Paradies
Madeira ist wirklich ein wahres Paradies für Natur- und Wanderfreunde. Die Insel hat mich mit ihrer Vielfalt an spektakulären Landschaften, atemberaubenden Wanderwegen und der einzigartigen Flora und Fauna vollkommen verzaubert. Die Insel hat so viel zu bieten – von der wunderschönen Natur, über die herzlichen Menschen, bis hin zu den kulinarischen Genüssen. Hier kann man Abenteuer erleben, in Ruhe entspannen oder einfach dem Alltag entfliehen.
Ob beim Wandern durch üppige Wälder, beim Erkunden versteckter Dörfer oder beim Genießen der köstlichen Spezialitäten – auf Madeira kommt jeder auf seine Kosten. Für mich ist diese Insel ein wahres Paradies, das noch lange in Erinnerung bleiben wird. Ich werde Madeira definitiv nochmal einen Besuch abstatten. Lass auch du dich von der Blumeninsel verzaubern und erlebe selbst, warum Madeira so besonders ist!