
Thailand für Einsteiger
Abseits des Massentourismus
Lesezeit: 11 Minuten
Geheimtipps für deine Asien-Reise
Thailand hat mich lange zögern lassen. Die Geschichten von überfüllten Stränden und dem starken westlichen Einfluss schreckten mich ab. Doch schließlich wagte ich das Abenteuer und fand ein Land, das weit mehr zu bieten hat als Klischees. Mein erster Besuch war eine Reise zu viert. Sie führte uns zwei Wochen lang quer durchs Land, stets auf der Suche nach authentischen Orten fernab des Massentourismus. Und Thailand überraschte mich so positiv, sodass ich das Land später erneut bereiste. Diesmal hoch bis in den Norden, nahe der Grenze zu Laos. Warum Thailand das perfekte Einsteigerland für Asien ist, erfährst du in diesem Beitrag.
Beste Reisezeit
- Die beste Reisezeit für Thailand ist zwischen November und Februar, wenn das Klima trocken und angenehm warm ist. In dieser Zeit lassen sich die meisten Outdoor-Aktivitäten ideal genießen.
Visabestimmungen
- Für deutsche Staatsbürger ist bei Aufenthalten bis zu 30 Tagen kein Visum erforderlich. Wer länger bleiben möchte, kann ein 60-Tage-Touristenvisum beantragen, das einmal verlängert werden kann. (Stand 2025)
Unterkünfte
- Von einfachen Bungalows bis zu luxuriösen Resorts: Thailand bietet eine große Auswahl an Unterkünften. Besonders in touristischeren Gebieten wie Bangkok und Chiang Mai findest du eine breite Preisspanne für jedes Budget.
- Hier findest du eine Liste meiner Unterkünfte:
- Krabi: Pine Bungalow Krabi
- Ranong: Tinidee Hotel Ranong
- Koh Phayam: Rabbit Bungalow
- Bangkok: Bangkok 68
- Bangkok: Korbua House
- Chiang Mai: Rainforest Chiang Mai Hotel
- Chiang Mai: The Opium Chiang Mai
- Chiang Khong: Teak Garden Riverfront Onsen Hotel
- Koh Chang: Resolution Resort
Sehenswürdigkeiten & Aktivitäten
- Die Bandbreite reicht von Tempeln und Naturparks bis hin zu aufregenden Aktivitäten wie Inselhopping, Nachtmärkten und Dschungel-Trekking. Thailand hat für jeden Geschmack das passende Abenteuer. Mehr dazu unten im Text.
Gut zu wissen
Transport: Öffentliche Verkehrsmittel wie Tuk-Tuks, Songthaews (Sammeltaxis) und Busse sind günstig; für längere Distanzen eignen sich Nachtzüge oder Inlandsflüge, und Roller sind ideal für flexibles Erkunden.
Währung / Trinkgeld:
Die Währung ist der Thai Baht (THB); Trinkgeld ist nicht obligatorisch, wird aber geschätzt – etwa 10 % in Restaurants und kleine Beträge für Servicekräfte.
Sprache: Die Amtssprache ist Thailändisch; Englisch wird in touristischen Gegenden und Hotels gesprochen, besonders von jüngeren Thailändern
Begrüßung: Der Wai (Handflächen zusammen vor der Brust und leichte Verbeugung) ist die traditionelle Begrüßung.
Kleidung: Schultern und Knie sollten beim Besuch von Tempeln bedeckt sein. Schuhe müssen vor dem Betreten von Tempeln und Privathäusern ausgezogen werden.
Respekt vor dem Königshaus: Thailand hat strikte Gesetze zum Schutz der Monarchie; respektlose Kommentare oder Handlungen können rechtliche Konsequenzen haben.
Essenssitten: Teilen von Gerichten ist üblich, und Besteck wird zusammen mit Löffel und Gabel genutzt (Messer sind selten).
Körperkontakt: Berühre niemanden am Kopf – dies gilt als respektlos. Ebenso ist es unhöflich, mit den Füßen auf Menschen oder Gegenstände zu zeigen.
Thailand bietet nicht nur eine gut ausgebaute Infrastruktur und herzliche Gastfreundschaft, sondern begeistert auch mit dem spannenden Kontrast zwischen gelebter Tradition und modernem Lebensstil. Das macht das Land zu einem idealen Reiseziel für alle, die Asien in seiner ganzen Vielfalt erleben möchten.

Krabi
Entspannter Einstieg und authentische Atmosphäre
Meine erste Berührung mit Thailand begann in Krabi, einem perfekten Startpunkt für all jene, die das Land von seiner ruhigen Seite kennenlernen wollen. Unsere Unterkunft lag am Nopparat Thara Beach, einem ruhigeren Strandabschnitt, der im Gegensatz zu Ao Nang oder Klong Muang weniger touristisch geprägt und besonders bei Einheimischen beliebt ist. Von dort aus erkundeten wir die Umgebung auf eigene Faust: Ein gemieteter Roller war dabei das perfekte Fortbewegungsmittel. Alternativ sind die lokalen Taxis eine praktische und günstige Option.

Mein Tipp: Wenn du auf der Suche nach einem entspannten Ort bist, dann solltest du der Jah Rastafari Reggaebar von Mr. Narong einen Besuch abstatten. Wir verbrachten hier einen super schönen Jahreswechsel mit Blick auf das Meer, Reggae Vibes und einem kühlen Drink in der Hand.
Wir besuchten unter anderem Ko Lao Bu Lo. Der Ort gehört zu den weniger bekannten Zielen. Die Insel ist umgeben von kristallklarem, türkisfarbenem Wasser und üppiger Vegetation. Diese idyllische und ruhige Umgebung ist ideal zum Schnorcheln. Die Gewässer sind reich an Meeresbewohnern. Ko Lao Bu Lo ist ein Erlebnis für Reisende, die unberührte Natur und einen ruhigen Strandaufenthalt abseits der größeren, touristischeren Inseln Thailands suchen. Natürlich kannst du von Krabi aus auch die bekannteren Inseln wie Ko Phi Phi oder Ko Lanta ansteuern.
Wenn du die Natur liebst, solltest du dir eine Mangroventour nach Khlong Ko Klang nicht entgehen lassen. Die verzweigten Wasserwege wimmeln nur so vor Leben und zeigen dir eine ganz andere, ruhigere Seite Thailands. Besonders beeindruckend ist auch die Höhle Khao Khanab Nam mit ihren imposanten Felsformationen. Sie ist meist Teil der Tour und lohnt sich definitiv.
Thailand kulinarisch erleben
Die Nachtmärkte in Thailand sind ein wahres Paradies für Feinschmecker und bieten dir die Möglichkeit, die Vielfalt der Thai-Küche in authentischer Atmosphäre zu genießen. Ein Besuch auf einem der lebhaften Märkte ist ein Muss! Hier kannst du in das lokale Leben einzutauchen und Spezialitäten wie frisch zubereitetes Pad Thai zu probieren, für umgerechnet gerade einmal 1–2 Euro.
Neben Pad Thai (einem herzhaften Nudelgericht aus Reisnudeln, Ei, Fischsauce, Tamarindenpaste und Erdnüssen) gibt es eine Vielzahl anderer Köstlichkeiten, die du genießen solltest. Wie wäre es zum Beispiel mit Mango Sticky Rice? Diese süße Nachspeise kombiniert klebrigen Reis mit reifer Mango und wird mit Kokosmilch verfeinert. Einfach köstlich!

Ein weiterer Tipp ist die würzige Tom Yam Suppe. Diese scharf-saure Suppe wird aus Zitronengras, Kaffirlimettenblättern und Chilischoten zubereitet und verleiht dir eine Explosion an Aromen. Je nach Region bekommst du sie ab etwa 2–3 Euro, oft frisch gekocht vor deinen Augen. Thailand kulinarisch erleben heißt, mutig zu sein und zu probieren. So wird jeder Abend auf den Märkten zu einem kleinen Abenteuer für den Gaumen.
Ranong
Der Weg zur Insel Koh Phayam
Nach einigen Tagen hieß es Abschied nehmen von Krabi. Wir machten uns mit dem Bus auf den Weg nach Ranong, einer kleinen Stadt, die uns als Sprungbrett zur Insel Koh Phayam diente. Die Busfahrten in Thailand sind äußerst komfortabel und günstig. Die Fahrt dauert circa 6 Stunden und kostet etwa 10 Euro (370 THB). In Ranong verbrachten wir als kurzen Zwischenstopp eine Nacht.
Insel Koh Phayam
Ein Geheimtipp für Backpacker
Mit dem Speedboot kommst du von Ranong auf die Insel Koh Phayam. Der Ort ist ein Geheimtipp, fernab von Trubel und Luxus. Auf Koh Phayam findest du weitläufige Strände, Palmen und kleine Resorts, die oft im traditionellen thailändischen Stil gestaltet sind. Die Insel ist besonders bekannt für ihre natürliche Schönheit, sowie für das entspannte Inselleben, ohne große Hotelketten oder Partymeilen. Auf Koh Phayam weckte mich jeden morgen das sanfte Rauschen des Meeres und Vogelgezwitscher. Es gab kein Lärm weit und breit. Die Insel ist perfekt für Ruhesuchende.

Auch Schnorchel- und Tauchmöglichkeiten gibt es hier reichlich. Miete dir am besten direkt bei der Unterkunft einen Roller, damit kannst du die Insel hervorragend auf eigene Faust erkunden. Diese kosten meist zwischen 4-8 € (150–300 Baht) pro Tag. Besonders lohnenswert ist ein Besuch der Hippy Bar. Dieser Ort ist nicht nur ein Ort zum Entspannen, sondern auch ein beliebtes Fotomotiv. Ihre einzigartige Bauweise und die Lage direkt am Strand machen sie zu einem perfekten Spot für Erinnerungsfotos.
Insel Koh Chang
Das unentdeckte Paradies im Osten
Ein weiteres Highlight meiner Thailand-Reisen war die Insel Koh Chang, die im Osten des Landes liegt. Von Bangkok aus erreichst du Koh Chang am besten mit dem Bus und der Fähre. Die Busfahrt dauert etwa 5 bis 6 Stunden und endet in Trat. Sie kostet rund 500 bis 600 Baht (13-16 Euro). Sobald du in Trat angekommen bist, bringt dich eine Fähre für etwa 80 bis 120 Baht (2-3 Euro) in weniger als einer Stunde zur Insel Koh Chang.

Die Insel ist weniger überlaufen als die beliebten Inseln im Süden, bietet jedoch ebenso atemberaubende Strände und eine entspannte Atmosphäre. Besonders empfehlenswert ist ein Schnorchelausflug zu den umliegenden kleineren Inseln. Die Gewässer um Koh Chang sind klar und reich an maritimer Flora und Fauna. Es ist ein Paradies für Schnorchler und Taucher! Auf Koh Chang gibt es auch einige empfehlenswerte Sehenswürdigkeiten, darunter den Koh Chang Nationalpark, der Wanderungen durch dichten Dschungel und atemberaubende Wasserfälle bietet. Ein Besuch des Klong Plu Wasserfalls ist ebenfalls ein Muss.
Bangkok
Ein Abenteuerspielplatz für Entdecker
Bangkok habe ich mittlerweile mehrfach besucht und jedes Mal intensiver erlebt. Die Stadt gleicht einem riesigen Abenteuerspielplatz, der für jeden etwas bietet. Als Transportmittel ist der Skytrain ideal: Für nur etwa 20 bis 60 Baht (0,50 – 1,60 Euro) bist du schnell und komfortabel unterwegs. Vorsicht bei Taxis: Am besten nur solche nehmen, die das Taxameter verwenden. Tuk-Tuks sind ebenfalls eine unterhaltsame Option, vor allem für kürzere Strecken.
Zu den Highlights in Bangkok zählt definitiv die Khao San Road. Diese berühmte Backpacker-Meile ist am Abend ein buntes Spektakel: Hier wird gefeiert, getanzt und gegessen, was das Zeug hält. Von Straßenmusik bis zu günstigen Massagen bietet die Khao San Road für jeden etwas. Ein echter Kontrast dazu ist der Lumphini Park, Bangkoks grüne Lunge. Hier kannst du dich zwischen majestätischen Bäumen, kleinen Seen und gelegentlich sogar Waranen von dem Trubel der Stadt erholen. Für einen Moment der Ruhe mitten in Bangkok ist der Lumphini Park ein echter Geheimtipp.

Ebenfalls ein Muss in Bangkok ist eine Tour auf dem Chao Phraya Fluss. Die Bootstouren sind nicht nur günstig, sondern bieten dir auch eine perfekte Möglichkeit, die Stadt aus einer anderen Perspektive zu erleben. Du fährst vorbei an majestätischen Tempeln, modernen Wolkenkratzern und traditionellen Häusern am Flussufer.
Unbedingt empfehlenswert ist auch ein Besuch auf einem der Floating Market Bangkoks, wo Händler ihre Waren von Booten aus verkaufen. Die Farben, Düfte und Geräusche dort lassen dich in die thailändische Kultur eintauchen und du kannst dabei frisches Obst oder traditionelles Streetfood genießen.
Wenn du dich traust und keine Höhenangst hast, solltest du den Baiyoke Tower II besuchen. Mit seinen 304 Metern ist er eines der höchsten Gebäude Thailands und bietet einen spektakulären 360-Grad-Blick über die Stadt. Besonders beeindruckend ist es bei Sonnenuntergang!

Ein weiteres Highlight, das du in Bangkok nicht verpassen solltest, ist der Königspalast, auch bekannt als Grand Palace. Dieser prachtvolle Komplex im Herzen der Stadt beherbergt den legendären Smaragd-Buddha-Tempel (Wat Phra Kaeo) und strahlt eine beeindruckende Mischung aus thailändischer Architektur und Detailverliebtheit aus. Ein Besuch hier fühlt sich an wie ein Sprung in die Geschichte und Kultur Thailands. Die kunstvoll verzierten Gebäude, die prachtvollen Hallen und das faszinierende Tempelgelände erzählen die Geschichte der Königsfamilie und sind ein zentraler Ort buddhistischer Spiritualität. Plane mindestens zwei bis drei Stunden für den Besuch ein und achte auf eine angemessene Kleidung (Schultern und Knie bedeckt), da der Palast als heiliger Ort gilt.
Wer Shopping mag, sollte zudem Icon Siam besuchen. Dieses moderne Einkaufszentrum am Fluss ist nicht nur architektonisch beeindruckend, sondern bietet auch eine riesige Auswahl an Läden und Restaurants.
Chiang Mai
Kultur, Natur und Elefanten
Der Norden Thailands ist weniger besucht als der Süden. Mein erster Anlaufpunkt im Norden ist Chiang Mai. Du hast mehrere Optionen um von Bangkok nach Chiang Mai zu gelangen. Zur Wahl stehen ein komfortabler Nachtbus oder der Zug. Beide Optionen sind günstig und bieten dir die Möglichkeit, über Nacht zu reisen und am nächsten Morgen ausgeschlafen anzukommen. Neides ist sehr empfehlenswert, da du hier einen Einblick in das ländliche Thailand bekommst. Im Zug kannst du bequem in einem Schlafwagen reisen. Tickets kosten je nach Klasse und Komfort etwa 700 bis 1500 Baht (20-40 Euro) und sind eine gute Alternative zum Flug.

In Chiang Mai selbst erwartet dich eine charmante Mischung aus alten Tempeln, lebhaften Märkten und einer entspannten Atmosphäre. Die Stadt ist kulturell vielseitig und bietet dir zahlreiche Möglichkeiten, die thailändische Lebensweise hautnah zu erleben. Ein absolutes Highlight ist der Doi Suthep Tempel mit seinem fantastischen Ausblick über Chiang Mai und die umliegenden Berge. Der Tempel liegt etwa 15 Kilometer westlich der Stadt und ist mit dem Taxi oder einem Songthaew (ein Pick-up-Taxi) leicht zu erreichen.
Ein Tag mit Elefanten
Elephant Jungle Sanctuary
Einer meiner bewegendsten Momente in Thailand war ein Tag mit Elefanten im Elephant Jungle Sanctuary. Diese Organisation setzt sich für das Wohlergehen ehemaliger Arbeitselefanten ein. Hier wirst du Elefanten in einer geschützten Umgebung begegnen, die weder angekettet sind, noch geritten werden. Stattdessen kannst du sie füttern und bei einem Schlammbad beobachten. Ein Erlebnis, das dir lange im Gedächtnis bleiben wird und einen verantwortungsvollen Tourismus fördert.

Chiang Khong
Das Tor zu Laos
Nach ein paar Tagen in Chiang Mai lohnt es sich, den Norden Thailands weiter zu erkunden. Orte wie Chiang Rai, Pai und Sukhothai stehen noch auf meiner persönlichen Liste. Sie gelten als ebenso sehenswert und authentisch. Für mich führte der Weg damals in Richtung Laos, genauer gesagt nach Chiang Khong. Die ruhige Grenzstadt liegt am Ufer des Mekong. Chiang Khong ist der ideale Ausgangspunkt, um nach Laos weiterzureisen und in ein neues Abenteuer einzutauchen. Die Anreise von Chiang Mai aus klappt am besten mit dem Bus. Die Fahrt dauert etwa fünf Stunden und kostet rund 300 bis 400 Baht (ca. 8–10 €).
Vor Ort erwartet dich eine entspannte Atmosphäre, perfekt, um noch einmal durchzuatmen, bevor du die Grenze nach Huay Xai in Laos überquerst. Wenn du wissen möchtest, wie es für mich weiterging und was dich in Laos erwartet, dann wirf gern einen Blick in meinen → Blogartikel über Laos.
Fazit
Thailand übertraf alle Erwartungen
Es gibt sie, die Orte fernab vom Massentourismus. Thailand ist ein ideales Einsteigerland für Asien und dafür gibt es viele Gründe. Die Infrastruktur ist hervorragend. Auch wer wenig Reiseerfahrung hat, wird sich hier schnell zurechtfinden. Die Thailänder sind super gastfreundlich. Du wirst dich hier willkommen und sicher fühlen.
Die Hürden, die oft mit Fernreisen verbunden sind, wie Sprachbarrieren, Orientierung oder kulturelle Unsicherheiten sind in Thailand kaum spürbar. Fast überall gibt es englische Hinweisschilder und viele Thais sprechen zumindest etwas Englisch, was das Reisen erleichtert. Außerdem ist das Preis-Leistungs-Verhältnis unschlagbar, sodass du mit einem kleinen Budget großartige Erlebnisse haben kannst. Thailand ist nicht nur Pukhet, Koh Phi Phi und Pattaya. Es hat auch seine ruhigeren, bezaubernden Orte.