
Philippinen
Die Insel Palawan
Beste Reisezeit
- Die Philippinen bestehen aus über 7000 Inseln und bieten daher ein vielfältiges Klima. Die beste Reisezeit ist während der Trockenzeit von November bis Mai, da es weniger Regen gibt und die Temperaturen angenehm warm sind. Die Monate Dezember bis Februar sind besonders beliebt, da die Luftfeuchtigkeit niedriger ist. Während der Regenzeit (Juni bis Oktober) kommt es häufiger zu Taifunen und starken Regenfällen, besonders in den nördlichen Regionen
Visabestimmungen
- Für deutsche Staatsangehörige wird bei der Einreise ein Visum on Arrival (Visa Waiver) für bis zu 30 Tage ausgestellt. Dafür ist ein Reisepass erforderlich, der mindestens sechs Monate über das Reiseende hinaus gültig ist. Eine Verlängerung um weitere 29 Tage ist problemlos bei der lokalen Einwanderungsbehörde möglich. Bei längeren Aufenthalten sollte vorab ein Visum bei der philippinischen Botschaft beantragt werden.
Unterkünfte
- Palawan bietet eine breite Auswahl an Unterkünften – von einfachen Bungalows in Orten wie Port Barton bis hin zu luxuriösen Resorts in El Nido oder Coron. Besonders beliebt sind strandnahe Unterkünfte mit traditionellen Strohdächern und einer entspannten Atmosphäre. Preise variieren je nach Komfort und Saison, einfache Unterkünfte starten bei etwa 10–20 € pro Nacht, während luxuriöse Resorts auch 200 € und mehr kosten können.
- Puerto Princesa: Orange Mangrove House
- Port Barton: Ausans Beach Front Cottages
- El Nido: Fabregas Beach Cottages
- Port Barton: Greenviews
Sehenswürdigkeiten & Aktivitäten
- El Nido und Bacuit Archipel
Atemberaubende Lagunen, Kalksteinformationen und Inselhopping gehören zu den Highlights. Besonders die Big Lagoon und die Small Lagoon sind ein Muss. - Puerto Princesa
Bekannt für den Underground River in Sabang, ein UNESCO-Weltkulturerbe und eines der neuen sieben Naturwunder der Welt. - Coron
Ideal für Taucher: Wracktauchen an japanischen Schiffen aus dem Zweiten Weltkrieg und die faszinierenden Kayangan Lake und Barracuda Lake. - Port Barton
Ein ruhiger Geheimtipp mit unberührten Stränden, kleinen Dörfern und herzlichen Einheimischen. - Honda Bay
Perfekt für Schnorchel-Ausflüge und kleinere Strandabenteuer.
Gut zu wissen
Wetter: Tropisch warm mit hoher Luftfeuchtigkeit. Eine Regenjacke ist während der Regenzeit ein Muss.
Transport: Hauptverkehrsmittel sind Tricycles, Boote und Vans. Fähren verbinden die größeren Inseln, Flüge erleichtern längere Strecken.
Infrastruktur: Relativ einfach, aber funktional. Abgelegene Orte haben oft keinen durchgehenden Strom oder WLAN.
Währung: Philippinischer Peso (PHP). Bargeld ist essenziell, da es oft keine Kartenzahlung gibt. Wechselmöglichkeiten und Geldautomaten sind in abgelegenen Gebieten rar.
Sicherheit: Generell sicher für Reisende. Dennoch sollte man besonders in größeren Städten auf persönliche Wertsachen achten.
Verhaltensregeln: Respekt vor der Kultur ist wichtig. Es gilt als unhöflich, jemanden direkt zu kritisieren. In Tempeln und religiösen Orten ist angemessene Kleidung (Schultern und Knie bedeckt) Pflicht.
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Philippinen
Mein erstes Weihnachten unter Palmen
Die Philippinen, ein Archipel mit über 7.000 Inseln sind ein Traumziel für viele Reisende. Palawan wird oft als eines der unberührtesten Reiseziele der Philippinen beschrieben. Es war für mich die perfekte Wahl, um Weihnachten in tropischer Atmosphäre zu verbringen, bevor es zu Silvester weiter nach Sri Lanka ging. Die Reise begann in Manila, der Hauptstadt der Philippinen, von wo aus man mit Inlandsflügen schnell die verschiedenen Inseln erreichen kann. Die Wahl fiel auf Palawan – eine Insel, die für ihre einzigartige Natur, türkisfarbenes Wasser und Ruhe bekannt ist. Während viele Inseln touristisch erschlossen sind, punktet Palawan mit seiner Ursprünglichkeit.

Port Barton
Ein verschlafenes Paradies
Ich reiste wieder zusammen mit meinem besten Freund. Wir starteten in Frankfurt und erreichten die Hauptstadt der Philippinen – Manila nach 16 Flugstunden. Ein letzter Inlandsflug nach Puerto Princesa, der Hauptstadt Palawans brachte uns näher ans erste Ziel. Wir blieben hier wir für eine Nacht, um uns zu akklimatisieren. Die Kosten für Unterkünfte starten hier ab etwa 800 PHP (ca. 13 Euro) pro Nacht. Nach einer erholsamen Nacht ging es am nächsten Tag weiter nach Port Barton, einem kleinen Fischerdorf, das für seine Ruhe und Ursprünglichkeit bekannt ist.

Die etwa vierstündige Fahrt mit einem Minivan war holprig, da die Straßen damals noch ausgebaut wurden. Die Kosten beliefen sich auf etwa 400-500 PHP (7-8 Euro). Port Barton ist ein idyllisches Dorf, in dem die Zeit stehen geblieben zu sein scheint. Damals gab es Strom nur von 6 bis 22 Uhr, was die Abende besonders machte: Es war der klarste Sternenhimmel, den ich je gesehen habe. Port Barton bietet zahlreiche Möglichkeiten für Erholung und Abenteuer. Eine der Hauptattraktionen ist das Island-Hopping. Mit kleinen Booten besuchten wir Inseln wie „German Island“ und „Paradise Island“, wo ich mit Schildkröten schnorcheln konnte. Das türkisfarbene Wasser und die Landschaften mit den vielen Inseln waren wie aus dem Bilderbuch. Leider waren viele Riffe nicht mehr so intakt.
Die Pamuayan Wasserfälle
Port Barton
Ein Ausflug zu den Pamuayan Wasserfällen lohnt sich. Die Wasserfälle sind etwa eine Stunde fußläufig von Port Barton aus zu erreichen und bieten dir eine idyllische Möglichkeit, die Natur Palawans zu erleben. Umgeben von dichtem Regenwald stürzt der Wasserfall in ein klares Becken, das perfekt zum Schwimmen und Abkühlen ist – ideal an heißen Tagen. Die Wanderung zu den Wasserfällen beginnt meist am nördlichen Ende des Strandes von Port Barton. Der gut begehbare Pfad führt in etwa zwei Stunden hin und zurück durch üppige Vegetation. Festes Schuhwerk und genügend Wasser sind empfehlenswert, da der Weg je nach Wetter rutschig sein kann.
Für deinen Besuch solltest du die Wasserfälle am frühen Vormittag ansteuern, um Touristenströme zu vermeiden und die Stille der Umgebung genießen zu können. Der Ausflug zu den Pamuayan Wasserfällen ist ein kleines Abenteuer, das Natur und Entspannung perfekt kombiniert.

Unsere Unterkunft lag nur wenige Meter vom Strand entfernt und die Abende verbrachten wir gern am Strand. Hier trifft man sich zum frisch zubereitetem Fisch am Feuer und lauscht gemeinsam den Klängen der Gitarre. Auch kleine Restaurants mit Tischen am Strand laden zum verweilen ein – perfekt um ein Weihnachten im Paradies zu verbringen. Leider kam es für mich etwas anders…
Während eines Schnorchelausflugs am 24. Dezember schluckte ich etwas Wasser was mir ein paar Stunden später zum Verhängnis wurde. Die Infrastruktur und somit auch die Abwasserversorgung sind nicht sonderlich gut ausgebaut. Somit verbrachte ich den Heiligen Abend mit Magenkrämpfen und einem Eimer neben dem Bett in der Unterkunft, statt beim Dinner am Strand. Glücklicherweise war ich zwei Tage später wieder fit, um die restlichen Tage auf den Philippinen zu genießen.
Ein Hund namens Lucky
Ein neues Leben für einen Welpen
Leider gibt es auf den Philippinen viele Straßenhunde. Während eines Spaziergangs in Port Barton bemerkten wir ein Rudel Straßenhunde, das einen Welpen am Strand angriff. Der kleine Hund war abgemagert, verletzt und sein Fell von Milben befallen. Wir griffen sofort ein und besorgten dem armen Tier was zu fressen. Der ca. 7 Monate alte Welpe wich uns nicht mehr von der Seite und wir nannten ihn Lucky. Da wir nach ein paar Tagen weiterreisen wollten, mussten wir für Lucky eine geeignete Bleibe finden. In einem kleinen Strandresort namens Greenviews, das von einem britisch-philippinischen Paar geführt wurde, fanden wir ein neues Zuhause für Lucky. Dort legt man großen Wert auf Tierschutz und Umweltschutz. Die Besitzer waren bereit, sich um Lucky zu kümmern, sofern wir die tierärztlichen Kosten übernahmen. Das taten wir gern und schon nach wenigen Tagen und einem Arztbesuch später, sah man dass es ihm deutlich besser ging.

Der Untergrundfluss von Sabang
Ein Naturwunder
Ein Tagesausflug von Port Barton zum berühmten Puerto Princesa Underground River in Sabang gehört definitiv zu den Highlights unserer Reise nach Palawan. Wir starteten früh am Morgen und erreichten Sabang nach etwa 2,5-3 Stunden Fahrt mit einem Minivan. Die Kosten für den Ausflug, inklusive Transport, Eintritt und Bootsfahrt, lagen bei etwa 1.500-1.800 PHP (25-30 Euro ) pro Person. Der Underground River, ein UNESCO-Weltkulturerbe, ist eines der längsten unterirdischen Flusssysteme der Welt und zieht Besucher mit seiner spektakulären Natur in den Bann.
Nach der Ankunft in Sabang mussten wir uns zunächst registrieren, da die Besuche streng limitiert sind, um die empfindliche Umwelt zu schützen. Von der Küste aus ging es dann mit kleinen Anlegerbooten zum Eingang der Höhle. Schon die kurze Bootsfahrt bot atemberaubende Ausblicke auf die zerklüftete Küstenlinie und die dichten Regenwälder. Der Höhlenbesuch selbst dauert etwa 45 Minuten und wird mit kleinen Paddelbooten durchgeführt. Ausgestattet mit einem Audioguide gleitet man durch die dunkle, mystische Höhle, während sich über einem gewaltige Tropfsteingebilde und beeindruckende Kammern öffnen. Besonders eindrucksvoll ist die sogenannte Kathedrale, eine gigantische Höhlenkammer mit bis zu 60 Meter hohen Decken. Fledermäuse und Schwalben gehören zu den tierischen Bewohnern, deren Geräusche die Stille der Höhle durchdringen.

Die Kombination aus spektakulären Felsformationen, der Ruhe des Flusses und der mystischen Dunkelheit macht den Underground River zu einem unvergesslichen Erlebnis. Nach dem Höhlenausflug hatten wir noch Zeit, Sabangs schöne Küste zu genießen, bevor wir zurück nach Port Barton fuhren. Ein Ausflug zum Underground River ist perfekt für Naturliebhaber und bietet eine wunderbare Ergänzung zu den entspannenden Tagen am Strand.
El Nido
Spektakuläre Lagunen und Abenteuer
Von Port Barton aus ging es weiter in den Norden nach El Nido. Die Fahrt mit einem Minivan dauerte etwa 4-5 Stunden und kostete um die 600-700 PHP (10-12 Euro). El Nido ist das bekannteste Reiseziel Palawans und beeindruckt mit Kalksteinfelsen, türkisblauen Lagunen und malerischen Stränden. Der Ort ist jedoch deutlich touristischer als Port Barton, was sich in der gut ausgebauten Infrastruktur und dem regen Nachtleben zeigt.

Auch hier ist Island-Hopping die Hauptattraktion. Touren, die man für etwa 1.200-1.400 PHP (20-25 Euro) buchen kann, führen zu spektakulären Orten wie der Small Lagoon und Big Lagoon, die man mit Kajaks erkunden kann. Besonders beeindruckend war der Besuch des Matinloc Schreins, einer verlassenen Kapelle, die einst ein spiritueller Rückzugsort war. Der Schrein steht heute leer, bietet aber einen mystischen Charme und atemberaubende Ausblicke auf das Meer. Leider sind die Riffe um El Nido durch den Massentourismus stärker beschädigt, was die Schönheit der Unterwasserwelt etwas trübt.
Abends laden Restaurants und Bars entlang der Hauptstraße zum Flanieren ein. Dennoch fehlte mir die Ruhe, die Port Barton so besonders machte. Nach ein paar Tagen beschlossen wir, dorthin zurückzukehren, um die letzten Tage auf Palawan in entspannter Atmosphäre zu verbringen.

Rückkehr nach Port Barton
Abschied mit einem lachenden und weinenden Auge
Nach ein paar Tagen wurde die Sehnsucht nach unserem kleinen Schützling Lucky und der Ruhe von Port Barton so groß, dass wir beschlossen, unsere letzten Tage auf den Philippinen dort zu verbringen. Die Abgeschiedenheit dieses Ortes macht seinen einzigartigen Charme aus: keine großen Hotelkomplexe oder modernisierten Gebäude, sondern ein beschaulicher, idyllischer Ort mit kleinen, provisorischen Lädchen, einer traumhaften Bucht und charmanten Restaurants direkt am Strand.
Die Einwohner zeigten sich erneut von ihrer besten Seite – freundlich, hilfsbereit und herzlich. Lucky hatte sich in der kurzen Zeit wunderbar erholt. Er war nicht mehr so stark abgemagert, seine Wunden heilten, und die Salbe gegen die Milben zeigte ihre Wirkung. Als wir Port Barton verließen, hatten wir gemischte Gefühle: Einerseits fiel es uns schwer, dieses kleine Paradies hinter uns zu lassen, andererseits erfüllte es uns mit Freude und Stolz einem Hund ein neues glückliches Hundeleben ermöglicht zu haben.
Fazit
Palawan – Ein Juwel der Philippinen
Palawan ist ein vielseitiges Reiseziel, das für jeden Geschmack etwas bietet. Port Barton begeistert mit seiner Ursprünglichkeit und der Abgeschiedenheit, ideal für Naturliebhaber und Ruhesuchende. El Nido hingegen ist perfekt für Abenteuer und beeindruckende Landschaften, allerdings auch touristischer. Besonders empfehlenswert sind die Island-Hopping-Touren, die man direkt vor Ort in Hotels oder Reisebüros buchen kann.
Die Philippinen haben mich nicht nur mit ihrer landschaftlichen Schönheit, sondern auch mit der Herzlichkeit der Einheimischen berührt. Weihnachten unter Palmen und die Rettung von Lucky machten die Reise unvergesslich. Ich würde jederzeit wiederkommen, um dieses Inselparadies weiter zu erkunden.