Straße mit Laternen in Hoi An Vietnam

Vietnam

Ein Land das mich direkt verzauberte

Beste Reisezeit
  • Die optimale Reisezeit hängt stark von den Regionen ab, die du besuchen möchtest. Im Norden (Hanoi, Halong-Bucht) sind die Monate März bis Mai sowie September bis November ideal. Für den Süden (Ho-Chi-Minh-Stadt und Mekong-Delta) eignen sich die Trockenmonate Dezember bis April am besten. Zentralvietnam (Hoi An, Da Nang) bietet von Februar bis August gutes Wetter mit viel Sonne.
Visabestimmungen
  • Für deutsche Staatsbürger ist bei Aufenthalten bis zu 45 Tagen kein Visum erforderlich. Wer länger bleiben möchte, kann ein 30-Tage-E-Visum beantragen.
Unterkünfte
Sehenswürdigkeiten & Aktivitäten
  • Hanoi: Die Hauptstadt beeindruckt mit kolonialer Architektur, dem Hoan-Kiem-See und kulturellen Highlights wie dem Literaturtempel.
  • Phong Nha-Ke Bang: Ein Paradies für Abenteurer, bekannt für riesige Höhlen wie die Hang Son Doong.
  • Hoi An: Die Altstadt ist ein UNESCO-Weltkulturerbe mit romantischen Gassen und bunten Laternen.
  • Da Nang: Perfekt für Strandliebhaber und bekannt für die Golden Bridge.
  • Ho-Chi-Minh-Stadt (Saigon): Modern und geschichtsträchtig zugleich, etwa mit den Cu Chi Tunneln.
  • Con Dao Inseln: Tropische Ruhe mit Stränden und geschichtsträchtigem Museumskomplex.

Erkunde die Märkte in Hanoi, mache eine Bootstour in der Halong-Bucht, lerne Vietnams Küche in Kochkursen oder wandere in den Reisfeldern von Sapa.

Gut zu wissen
  • Transport: Motorradtaxis und Roller sind ideal für Städte, während Busse und Züge günstige Optionen für Überlandreisen sind; Inlandsflüge sind praktisch für lange Distanzen.
  • Wetter: Das Klima variiert regional: Die beste Reisezeit für den Norden ist Oktober bis April, für den Süden Dezember bis April; Monsunzeit ist Mai bis Oktober.
  • Währung / Trinkgeld: Die Währung ist der Vietnamesische Dong (VND); Trinkgeld ist nicht verpflichtend, wird aber geschätzt – etwa 5–10 % in Restaurants oder kleine Beträge für Fahrer und Guides.
  • Sprache: Die Amtssprache ist Vietnamesisch; Englisch ist in touristischen Regionen wie Hanoi, Ho-Chi-Minh-Stadt und Halong Bay verbreitet.
  • Begrüßung: Ein leichtes Kopfnicken oder Händeschütteln ist üblich, besonders unter Männern.
  • Kleidung: Beim Besuch von Tempeln und Pagoden sollten Schultern und Knie bedeckt sein; Respektvolle Kleidung wird auch in ländlichen Gegenden geschätzt.
  • Essen:
  • Vietnamesen essen oft mit Stäbchen; lege diese nie senkrecht in eine Schale Reis, da dies mit Beerdigungsritualen assoziiert wird.
  • Respekt vor Älteren: Zeige Respekt gegenüber älteren Menschen, etwa durch leichtes Neigen des Kopfes.
  • Fotografieren: Frage um Erlaubnis, bevor du Menschen, besonders in ländlichen Gegenden oder Märkten, fotografierst.

Lesezeit: 13 Minuten

Vietnam

Von Nord nach Süd

Vietnam ist ein Land voller faszinierender Landschaften, pulsierender Städte und bewegender Geschichte. Ich hatte die Chance vier Wochen lang von Nord nach Süd zu reisen und dabei unvergessliche Eindrücke zu sammeln. Komm mit auf eine Reise von Hanoi über Hoi An bis hin zum traumhaften Archipel von Con Dao – mit Tipps und persönlichen Erlebnissen, die dich vielleicht inspirieren, deine eigene Vietnam Reise zu planen.

Verkäufer am Hoian Kiem See in Hanoi, Vietnam
Hoan Kiem See in Hanoi, Vietnam
Verkäuferinnen mit traditionellen Hüten in Hanoi, Vietnam

Hanoi

Der perfekte Einstieg in Vietnams Kultur

Die Reise begann in Hanoi, der Hauptstadt im Norden. Das Wetter war angenehm frisch, mit Temperaturen um die 22 Grad. Perfektes Wetter um die Stadt zu erkunden. Hanoi ist laut, chaotisch und doch unglaublich charmant. Im Herzen der Altstadt liegt der Hoan-Kiem-See. Er ist das Herzstück Hanois und ein lebhafter Ort voller Geschichten und Mythen. Seinen Namen verdankt der See der Legende vom „zurückgegebenen Schwert“. Der vietnamesische Held Le Loi soll mit einem magischen Schwert die chinesischen Besatzer besiegt haben. Nach dem Sieg erschien ihm eine riesige Schildkröte im See, die das Schwert zurückforderte. Aus Dankbarkeit errichtete Le Loi den heute berühmten Schildkröten-Pavillon (Thap Rua) auf einer kleinen Insel. Dieser Pavillon, besonders bei Nacht beleuchtet, ist ein Wahrzeichen Hanois und erzählt von den Mythen des Landes. Besonders am Wochenende erwacht der See zum Leben: Straßenkünstler, tanzende ältere Damen und spielende Kinder schaffen eine lebendige Atmosphäre. Ein Highlight sind die Jugendlichen, die Touristen ansprechen, um Englisch zu üben – eine charmante Begegnung mit der neugierigen und herzlichen Seite Vietnams.

Train Street in Vietnam

Zum Beitragsabschnitt

Landkarte Vietnam mit Markierungen
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Auch das Streetfood Angebot ist wahnsinnig gut! Wenn du in Hanoi unterwegs bist, solltest du auf Fall ein Original „Bun Cha“ probieren. Das Gericht besteht aus Reisnudeln, Salat, Chili, Knoblauch, Fischsauce und mariniertem Fleisch und ist eines der beliebtesten Street Food Gerichte. Die vietnamesische Küche hat so viel zu bieten! Probiere dich am besten durch alle Garküchen, die dir auf deiner Reise begegnen.

Neben der berühmten Train Street wollte ich unbedingt das Ho-Chi-Minh-Mausoleum sehen. Leider hatte ich nicht bedacht, dass es montags geschlossen ist. Stattdessen bestaunten wir die beeindruckende Architektur des Gebäudes von außen. Es war trotzdem spannend, das Gelände zu besuchen und mehr über die Bedeutung dieses Ortes für die Vietnamesen zu erfahren. Solltest du das Mausoleum von innen sehen wollen, plane deinen Besuch von Dienstag bis Sonntag zwischen 8:00 und 11:00 Uhr. Der Eintritt ist kostenlos, aber die Sicherheitskontrollen sind sehr streng, also pack nur das Nötigste ein.

Einblick in Vietnams Vergangenheit

Das militärhistorische Museum und die Zitadelle Thang Long 

Das militärhistorische Museum und die Zitadelle Thang Long sind Orte, die den unermüdliche Willen und die Stärke des vietnamesischen Volkes, für Freiheit und Unabhängigkeit zu kämpfen, auf eindringliche Weise widerspiegeln. Sie erinnern daran, wie tief die Narben und der Schmerz der Vergangenheit in diesem Land verwurzelt sind.

Ho Chi Minh Mausoleum
Zitadelle Thank Long in Hanoi Vietnam
Militärmuseum Hanoi. Flugzeug der US Army

Im Museum, dessen Eintrittsgebühr etwa 2 Euro beträgt, spürt man die Bürde der Geschichte sofort. Die ausgestellten Waffen, Panzermodelle und das Wrack eines B-52-Bombers verdeutlichen den immensen Preis, den Vietnam während des Vietnamkriegs zahlen musste. Es sind nicht nur Objekte, sondern stille Zeugen von Verlust und Leid. Die Fotos und Artefakte zeigen die verheerenden Auswirkungen des Krieges, nicht nur auf die Soldaten, sondern auch auf die Zivilbevölkerung. Es ist ein Ort, der innehalten lässt und das Bewusstsein dafür schärft, wie sehr Kriege das Leben unzähliger Menschen zerstören können.

Die angrenzende Zitadelle Thang Long ergänzt dieses Bild, indem sie noch weiter in die Geschichte zurückführt. Einst war sie das Machtzentrum verschiedener vietnamesischer Dynastien und heute ein UNESCO-Weltkulturerbe. Doch auch sie trägt Spuren der Kämpfe und Konflikte, die über die Jahrhunderte hinweg stattfanden. Die alten Mauern und archäologischen Überreste erzählen Geschichten von einer Vergangenheit voller Herausforderungen und wechselnder Herrscher.

Auf nach Zentralvietnam

Anreise mit dem Zug

Nach ein paar Tagen in Hanoi ging es weiter mit dem Zug in Richtung Süden. Die Halong Bucht erschien uns zu touristisch, weshalb es lieber in Richtung Nationalpark ging. Für die lange Fahrt buchten wir ein Schlafwagenabteil, dass super komfortabel war – Kissen, Decken, Steckdosen und sogar USB-Anschlüsse waren vorhanden. Die Fahrt dauerte 10 Stunden und kostete rund 35 € pro Person. Der Zug war für uns die beste Wahl, denn die vorbeiziehenden Landschaften waren einfach atemberaubend schön.

Phong Nha

Beeindruckende Höhlen im Nationalpark

Die naheliegendste Station am Nationalpark war der Ort Dong Hoi. Von dort nahmen wir ein Taxi weiter nach Phong Nha. Die Fahrt dauerte etwa eine Stunde und kostete rund 20 €. Phong Nha ist das Tor zu einem der spektakulärsten Nationalparks Vietnams. Der Nationalpark gehört zum UNESCO-Weltnaturerbe und ist bekannt für eines der beeindruckendsten Höhlensysteme der Welt. Es ist ein wahrer Spielplatz für Abenteurer, Naturfans und Geologiebegeisterte.

Phong Nha Nationalpark

Hier findest du nicht nur die größte Höhle der Welt, die Hang Son Doong, sondern auch unzählige andere faszinierende Höhlen wie die Paradise Cave und die Phong Nha Cave, die leicht zugänglich und perfekt für Tagesausflüge sind. Die Kalksteinformationen in den Höhlen sind einfach atemberaubend – riesige Stalagmiten und Stalaktiten, die wie Kunstwerke der Natur wirken. Ein Bootsausflug zur Phong Nha Cave kostete uns nur etwa 10 €, und die Fahrt durch die Höhle war ein unvergessliches Erlebnis.

Der Nationalpark selbst beeindruckt mit einer unglaublich vielfältigen Flora und Fauna. Hier findest du tropische Dschungel, Flüsse, Wasserfälle und steile Karstberge, die eine dramatische Kulisse bieten. Wir erkundeten Teile des Parks mit dem Fahrrad, das wir uns für ein paar Euro ausliehen. Besonders der Besuch des Botanischen Gartens mit seinem Wasserfall war ein Highlight. Die Eintrittsgebühr betrug etwa 3 €, und der Weg dorthin führte uns mitten durch die tropische Natur.

Zug in Vietnam
Paradise Cave im Phong Nha Nationalpark
Wasserfall im Botanischen Garten des Phong Nha Nationalparks in Vietnam

Phong Nha ist auch für seine ökologische Bedeutung bekannt, denn hier leben zahlreiche seltene Tierarten, darunter Affen, Leoparden und exotische Vögel. Es ist ein Ort, der die Schönheit und Vielfalt Vietnams in seiner reinsten Form zeigt. Für alle, die gerne wandern, Höhlen erkunden oder einfach nur die Ruhe der Natur genießen wollen, ist Phong Nha ein absolutes Muss.

Hoi An

Laternen, Handwerk und Strandfeeling

Unsere nächste Station war Hoi An in Vietnam. Mit dem Zug ging es weiter Richtung Zentralvietnam. Die Reise führte zuerst nach Da Nang, da Hoi An keinen eigenen Bahnhof besitzt. Die Zugfahrt dauerte etwa sieben Stunden und bot atemberaubende Ausblicke auf Vietnams abwechslungsreiche Landschaft. Von Da Nang aus ging es mit einem Taxi für rund 15 € in etwa 40 Minuten direkt nach Hoi An.

Hoi An Altstadt mit bunten Laternen in Vietnam

Schon beim Betreten der Altstadt wird klar, warum Hoi An als eine der schönsten Städte Vietnams gilt. Die historischen Gebäude, geprägt von vietnamesischen, chinesischen, japanischen und französischen Einflüssen, sind perfekt erhalten, da die Stadt während des Vietnamkriegs kaum Schäden erlitt. Besonders magisch wird es, wenn die Nacht hereinbricht und die unzähligen Laternen die Gassen in ein warmes Licht tauchen – eine Atmosphäre, die fast märchenhaft wirkt.

Ein Highlight in Hoi An war für mich das Basteln einer eigenen traditionellen Laterne. Bei der bekannten „Lantern Lady“ hast du die Gelegenheit, Schritt für Schritt eine individuelle Laterne zu gestalten – ein unvergessliches Erlebnis und das perfekte Souvenir. Auch für maßgeschneiderte Kleidung ist die Stadt berühmt. Innerhalb eines Tages zaubern die Schneider hier perfekt sitzende Kleidung. Ein hochwertiges, maßgeschneidertes Hemd oder Kleid kostet oft nur 40 bis 60 €.

Bunte Laternen hängen zwischen Häusern in Hoi An Vietnam
Strand von Hoi An mit Verkäuferin
Temple Gate in Hoi An Vietnam

Abseits der Altstadt lohnt sich ein Abstecher zum An Bang Beach. Dieser Strand ist nicht nur wunderschön, sondern auch einfach mit dem Fahrrad zu erreichen. Hier gibt es zahlreiche kleine Restaurants und Bars, die frische vietnamesische Gerichte und Cocktails servieren. Wer aktiv werden möchte, kann Surfboards ausleihen oder Stand-Up-Paddling ausprobieren. Der Strand ist ein idealer Ort, um zwischen Erholung und Aktivität den perfekten Tagesausklang zu genießen.

Ho Chi Minh Stadt (Saigon)

Eine Nacht in der Metropole

Da die Strecke von Hoi An nach Ho Chi Minh sehr lang ist, entschieden wir uns für einen Inlandsflug (ca. 50 € pro Person). In der Metropole blieben wir nur eine Nacht, da es am nächsten Tag weiter Richtung Con Dao Archipell ging. Trotzdem nutzten wir die Zeit, um die Stadt zu erkunden. Die berühmte Bui Vien Street durfte da nicht fehlen. Diese Straße ist ein Mikrokosmos aus Bars, Clubs und Streetfood-Ständen – bunt, laut und ein bisschen verrückt. Für Nachtschwärmer ein absolutes Muss!

Strasse in Saigon, Vietnam

Auf nach Con Dao

mit unvergesslichem Zwischenstopp in Soc Trang

Ho Chi Minh war nur eine Zwischenstation, denn das eigentliche Ziel war das weniger bekannte Archipel Con Dao. Am nächsten Morgen ging es mit dem Bus weiter zu einem weiteren Zwischenstopp, dem kleinen Ort Soc Trang. Das Dorf liegt in der Nähe der Stadt Can Tho, von wo aus die Fähre nach Con Dao ablegte. Die Busfahrt nach Soc Trang dauerte etwa sechs Stunden und kostete rund 6 Euro – eine sehr günstige und bequeme Reiseoption.

Die Fähre fährt nur zweimal täglich nach Con Dao. Da der Bus relativ spät ankam, verbrachten wir eine Nacht in Soc Trang. Der Ort ist weniger touristisch, was es zu einem besonderen Erlebnis macht. Als „Nichtvietnamese“ zieht man hier schnell die Aufmerksamkeit auf sich 🙂 Auch der Restaurantbesuch gestaltete sich etwas schwierig, da die Speisekarten nur auf vietnamesisch waren und kaum jemand Englisch sprach. Trotzdem waren die Einheimischen unglaublich freundlich und neugierig, was die Kommunikation zu einer charmanten Herausforderung machte.

Strasse auf Con Dao mit traumhafter Kulisse aus Bergen und Meer
übeflutete Reisfelder in Vietnam
Con Dao Archipel in Vietnam

Am nächsten Morgen organisierte unsere Herberge ein Taxi, das uns zum Fähranleger brachte. Die Überfahrt nach Con Dao dauerte etwa zwei Stunden und war ein echtes Abenteuer. Die Fähre war ziemlich schaukelig, was einigen Passagieren zum Verhängnis wurde. Auf dem Oberdeck gab es leider keine Schattenplätze, deshalb empfehle ich Sonnencreme zu nutzen, wenn du vor hast diesen wunderschönen Ort zu besuchen. Trotz der kleinen Unannehmlichkeiten war die Überfahrt eine aufregende Erfahrung, die mit Spannung auf das bevorstehende Abenteuer auf Con Dao einstimmte.

Con Dao

Eine Insel mit Traumstränden und dunkler Geschichte

Con Dao war zweifellos einer der magischsten Orte, die ich je bereist habe. Diese Inselgruppe ist nicht nur ein Paradies für Naturliebhaber, sondern auch ein Ort mit einer bewegenden Geschichte. Das Archipel ist noch immer ein Geheimtipp – und ich kann dir nur empfehlen, diese Insel zu besuchen, bevor sie ihren unberührten Charme verliert.

Bai Nhat Strand auf Con Dao in Vietnam

Die einzig bewohnte Insel mit knapp 5000 Einwohnern ist auch zugleich die Größte im Archipel. Es gibt hier einen Ort, wo die Menschen leben. Mein absoluter Lieblingsstrand war der Bai Nhat, besonders bei Ebbe. Der weiße Sand war makellos, und es gab keinen einzigen Menschen weit und breit – eine friedliche, fast mystische Kulisse. Am besten erreicht man diesen Strand mit einem Roller, was ohnehin eine der besten Möglichkeiten ist, Con Dao zu erkunden. Ein Roller ist quasi unverzichtbar, wenn du die Insel in all ihrer Schönheit erleben möchtest, da viele der Sehenswürdigkeiten recht abgelegen sind. Du kannst ihn für etwa 5-7 € pro Tag in den meisten Hotels mieten, und damit ist man unglaublich flexibel.

Abgesehen von Bai Nhat gibt es noch viele andere atemberaubende Strände wie den Dam Trau Beach und Vong Beach. Der Dam Trau Beach war der einzige mit einer Bar und einem Restaurant, was ihn für mich zu einem perfekten Ort für einen entspannten Nachmittag machte. Von dort aus kannst du Flugzeuge sehr nah über den Strand starten und landen sehen. Leider muss ich auch sagen, dass an vielen der Strände eine Menge Plastikmüll angespült wurde, was den natürlichen Charme etwas trübte. Es ist traurig zu sehen, wie die Schönheit dieser Orte durch den Müll beeinträchtigt wird, deshalb organisierten wir Säcke und sammelten den angeschwemmten Müll auf. Vielleicht kannst auch du ein paar Säcke mitnehmen und deinen Teil dazu beitragen, diese wunderbaren Strände zu schützen.

Strand auf Con Dao
Museumskomplex Con Dao in Vietnam
Strand mit darüber landenden Flugzeug auf Con Dao

Die traurige Geschichte der Insel

Der Gefängniskomplex

Neben den Stränden hat Con Dao auch eine düstere Geschichte, die an die Zeit des Vietnamkriegs erinnert. Besonders das Con Dao Gefängnismuseum, das in einem ehemaligen Gefängniskomplex untergebracht ist, hat mich tief berührt. Dort wird die grausame Geschichte des Ortes während der französischen Kolonialzeit und des Vietnamkriegs erzählt. Tausende von politischen Gefangenen wurden hier gefoltert und in „Tiger Cages“ eingesperrt. Die „Tiger Cages“ waren winzige, mit Stacheldraht überspannte Zellen, in denen Gefangene unter schlimmsten Bedingungen festgehalten und überwacht wurden. Der Besuch des Museums ist ein intensives, aber wichtiges Erlebnis. Du siehst verstörende Nachbildungen der damaligen Bedingungen und kannst an historischen Schauplätzen wie den Zellen und Folterkammern erfahren, wie grausam das Leben für die Gefangenen war. Es ist schwer, sich vorzustellen, dass diese wunderschöne Insel, die heute von den meisten Menschen als idyllisches Urlaubsziel gesehen wird, einmal ein Ort der Angst und des Leidens war. Es gibt vier verschiedene Gefängnisse, die heute als Museumsgebäude genutzt werden, und der Eintritt kostet etwa 2-3 Euro.

Nach sieben unvergesslichen Tagen auf Con Dao war es Zeit uns langsam von Vietnam zu verabschieden. Das Archipel kann man nicht nur per Fähre erreichen, sondern auch per Flugzeug. Mit einem kleinen Propellerflugzeug ging es für rund 60 Euro zurück nach Saigon und anschließend direkt zurück nach Deutschland. Für den Flug nach Vietnam musst du in etwa mit 950 Euro hin und zurück rechnen. Die Preise variieren je nach Buchungszeitraum, Airline und Abflughafen – mehr dazu erfährst du in meinem Beitrag über die besten Flugtipps.

Con Dao in Vietnam ist wirklich ein Ort, der sowohl die Seele berührt als auch zum Nachdenken anregt. Es ist ein Ort der Kontraste – zwischen der stillen, friedlichen Schönheit der Strände und der bedrückenden Geschichte, die man hier entdecken kann. Wenn du mal die Chance hast, diese Insel zu besuchen, wirst du mit vielen Eindrücken und Erlebnissen zurückkehren.

Fazit

Vietnam hat für jeden etwas zu bieten

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