
Myanmar
Eine Reise ins Land der Pagoden
Beste Reisezeit
- Die beste Zeit für eine Myanmar-Reise ist die Trockenzeit zwischen November und Februar. Zu dieser Zeit herrscht angenehmes Klima, es ist weniger heiß und die Luftfeuchtigkeit ist niedrig. Die Temperaturen schwanken, und die Nächte können kühl sein, besonders in höher gelegenen Regionen wie Bagan und Mandalay.
Visabestimmungen
- Besucher aus den meisten Ländern benötigen ein Visum, das sich bequem als eVisa online beantragen lässt. Dieses Visum ist 28 Tage gültig. Eine gültige Auslandskrankenversicherung ist zudem Pflicht, da diese Voraussetzung für das Visum ist. Weitere Visabestimmungen gerade in der aktuellen Lage in Myanmar entnimmst du bitte dem Auswärtigen Amt.
Unterkünfte
- In touristischen Gebieten wie Yangon, Bagan und Mandalay gibt es ein breites Angebot an Unterkünften – von Budget-Gästehäusern bis zu luxuriösen Hotels.
- Hier findest du eine Liste meiner Unterkünfte:
- Mandalay: Hotel Nova
- Bagan: Sky View Hotel
- Yangon: Beauty Land Hotel (Bo Cho)
Sehenswürdigkeiten & Aktivitäten
- Yangon
- Shwedagon-Pagode: Das spirituelle Zentrum des Landes, beeindruckend sowohl in religiöser als auch in architektonischer Hinsicht.
- Inya Lake: Ideal für entspannte Spaziergänge, um das bunte Leben in Yangon zu genießen.
- Bagan
- Heißluftballonfahrt: Ein unvergesslicher Blick auf die Tempellandschaft im Morgengrauen.
- Tempel und Pagoden: Über 2.000 Tempel, darunter die imposante Ananda-Tempel und die Shwezigon-Pagode.
- Mandalay
- Mandalay Hill: Bietet einen atemberaubenden Blick auf die Stadt, besonders bei Sonnenuntergang.
- Kuthodaw-Pagode: Bekannt als das „größte Buch der Welt“.
- Königspalast und historische Stätten: Eintauchen in die Geschichte der letzten burmesischen Könige.
- Wasserfälle und Natur: Ausflüge in die unberührte Natur rund um Mandalay.
- Außerdem:
- Inle See: Bootsfahrt über den See, um die schwimmenden Gärten und die einzigartigen Fischer zu sehen.
- Irrawaddy-Flussfahrt: Eine Bootsfahrt zwischen Mandalay und Bagan bietet Einblicke in das ländliche Leben und die malerische Landschaft.
Gut zu wissen
Währung: Die offizielle Währung ist der Kyat (MMK). US-Dollar werden häufig akzeptiert, jedoch nur in bestem Zustand. Es ist ratsam, kleinere Geldscheine zu verwenden und bei offiziellen Wechselstuben zu tauschen.
Transport: Myanmar bietet Zug- und Busverbindungen zwischen wichtigen Städten. Für längere Strecken empfiehlt sich der Nachtzug, insbesondere in der 1. Klasse. Miete dir am Besten einen Roller für das Erkunden der Umgebung. Auch Taxis sind in den großen Städten weit verbreitet. Die Hauptstrecke zwischen Mandalay und Bagan ist mit dem Boot am entspanntesten.
Sprache: Amtssprache ist Birmanisch (Burmese); Englisch ist bei Guides und in touristischen Gebieten verbreitet.
Aktuelle Situation: Aufgrund politischer Instabilität und anhaltender Konflikte wird von nicht unbedingt notwendigen Reisen nach Myanmar abgeraten.
Verhaltensregeln: Besuche religiöse Stätten respektvoll, kleide dich konservativ und vermeide öffentliche Zuneigungsbekundungen. In ländlichen Gebieten ist es wichtig, auf die lokalen Bräuche Rücksicht zu nehmen
Lesezeit: 9 Minuten
Myanmar
Das Herz Asiens
Oft werde ich gefragt, welches Land für mich das Schönste war. Diese Frage pauschal zu beantworten, ist allerdings nicht einfach, denn jedes Land hat seinen eigenen, ganz besonderen Zauber. Doch wenn es um Ursprünglichkeit und Spiritualität geht, hat Myanmar, das ehemalige Burma, bei mir einen besonders tiefen Eindruck hinterlassen. Myanmar ist ein Land voller Gastfreundschaft, tiefer Kultur und einer magischen Atmosphäre, die man einfach erleben muss. Trotz der politischen Herausforderungen hat Myanmar seine Wärme und Offenheit nie verloren.
Meine Eindrücke basieren auf einer Reise im Jahr 2018, als ich das Land besuchte. Seitdem hat sich die Lage durch den Militärputsch von 2021 jedoch verändert. Für Touristen, die abseits der Unruhe reisen, bleibt Myanmar ein beeindruckendes und lohnenswertes Ziel – allerdings ist aktuell etwas mehr Vorsicht geboten. Das Auswärtige Amt weist darauf hin, dass es in Myanmar auch Gebiete gibt, in denen weiterhin politische Spannungen bestehen, was die Sicherheit beeinträchtigen kann.

Eine Reisende, die Anfang 2024 dort war, berichtete mir von einer reibungslosen Anreise über Bangkok nach Mandalay und den herzlichen Begegnungen mit den Einheimischen. Besonders schön ist, wie sehr sich die Menschen in Myanmar über jeden ausländischen Besucher freuen, der ihre kulturelle Schönheit schätzt. Sie erzählte mir, dass neben einem regulären Visum eine lokale Krankenversicherung für die Einreise nötig sei. Dennoch sei die Anreise unkompliziert und lange Warteschlangen gab es nur für Einheimische. Als ausländischer Gast kann man meist direkt problemlos einreisen.
Mandalay
Zwischen Geschichte, Spiritualität und Natur
Mandalay, das spirituelle Herz Myanmars, hat uns mit seiner faszinierenden Mischung aus Geschichte, Kultur und Natur sofort in den Bann gezogen. Schon bei unserer Ankunft wurden wir von der Gastfreundschaft der Einheimischen und der spirituellen Präsenz der buddhistischen Mönche empfangen. Diese Stadt, die stolz ihre Traditionen bewahrt, ist der perfekte Ort, um in die buddhistische Spiritualität einzutauchen.
Ein unvergesslicher Moment war der Besuch des Mandalay Hills, von dem aus wir einen atemberaubenden Sonnenuntergang erlebten, der die Stadt in goldenes Licht tauchte. Neben der beeindruckenden Aussicht begeisterte uns auch die spirituelle Atmosphäre, denn der Mandalay Hill ist für seine zahlreichen Pagoden und Klöster bekannt und seit fast zwei Jahrhunderten ein bedeutender Wallfahrtsort für burmesische Buddhisten. Auf dem Gipfel des Hügels befindet sich die Sutaungpyei-Pagode (wörtlich „Wunscherfüllende Pagode“), die Pilger und Reisende gleichermaßen anzieht.

Doch Mandalay hat noch mehr zu bieten: Die Kuthodaw-Pagode, bekannt als das größte Buch der Welt, beeindruckte uns besonders. Über 700 Marmortafeln, auf denen buddhistische Schriften verewigt sind, machen diesen Ort einzigartig. Ein weiteres Highlight war der alte Königspalast, dessen Geschichte tief in die burmesische Monarchie zurückreicht und dessen Zerstörung im Zweiten Weltkrieg noch immer sichtbar ist.
Auch die Umgebung Mandalays ist voller Naturwunder. In den nahegelegenen Bergen entdeckten wir unberührte Wasserfälle, die uns zu einem erfrischenden Naturpool führten. Der steile Aufstieg mit einem einheimischen Guide war zwar anstrengend, doch die Belohnung – ein klarer Pool inmitten der unberührten Natur – war es mehr als wert.

Die Verbreitung von Englisch war zwar gering, doch die herzliche Gastfreundschaft der Menschen und die Kommunikation über Gesten sowie einem breiten Lächeln machten unsere Zeit in Mandalay zu einem unvergleichlichen Erlebnis. Die Stadt besticht durch ihren authentischen Charme, der sich in ihrer Ruhe, ihrer reichen Geschichte und der spürbaren Wärme ihrer Bewohner zeigt.
Von Mandalay nach Bagan
Unterwegs auf dem Irrawaddy River
Unsere Reise führte uns von Mandalay aus mit dem Boot auf dem Irrawaddy River weiter. Die achteinhalbstündige Fahrt war ein wahres Highlight – ein unverfälschtes Myanmar! Während der Fahrt durchquerten wir eine fast unberührte Landschaft, entlang des Ufers sahen wir Bauern, die ihre Wäsche im Fluss wuschen, und in der Ferne zogen Hirten mit ihren Kuhherden. Die einfachen Hütten und das ländliche Leben gaben uns einen eindrucksvollen Einblick in die Lebensweise der Menschen jenseits des urbanen Trubels.
Bagan
Die alte Königsstadt
Bagan ist ein wahres Meisterwerk der Architektur und ein kulturelles Erbe, das für sich spricht. Die Stadt erstreckt sich über 36 km² und beherbergt über 2000 gut erhaltene Tempel und Pagoden, die aus dem 11. Jahrhundert stammen. Besonders beeindruckend ist die Atmosphäre zu Sonnenaufgang und bei Sonnenuntergang, wenn die goldenen Tempel im magischen Licht erstrahlen. Ein unvergleichliches Erlebnis war es, die Heißluftballons zu beobachten, die in den Morgennebel aufstiegen und über die antiken Bauwerke schwebten.

Zu den bedeutendsten Tempeln in Bagan zählt der Ananda-Tempel, ein wahres Meisterwerk der Architektur, das für seine historische und spirituelle Bedeutung bekannt ist. Er wurde im 12. Jahrhundert erbaut und symbolisiert Weisheit und buddhistische Spiritualität. Ebenso hervorzuheben ist die Shwezigon-Pagode, eine der wichtigsten religiösen Stätten des Landes, berühmt für ihre goldene Stupa und ihre Rolle als Pilgerziel.
Nach einem langen Tag voller Tempelbesichtigungen bietet das Aureum Palace Hotel einen idealen Ort zur Erholung. Selbst Nichtgäste können gegen eine kleine Gebühr die weitläufige Anlage betreten und die atemberaubende Aussicht auf Bagan genießen – der perfekte Platz, um die Erlebnisse Revue passieren zu lassen. Ein weiterer faszinierender Besuch in der Region ist der Golden Palace, der noch tiefer in die historische Bedeutung Bagans eintaucht. Bagan bleibt eine der spirituellsten und kulturreichsten Gegenden Myanmars.

Mit dem Zug nach Yangon
Nichts für Zartbesaitete
Das nächste Reiseziel war Yangon (Rangun). Die Stadt ist auch unter dem Namen Rangun bekannt. Die Zugfahrt von Bagan nach Yangon war ein echtes Abenteuer! Mit einer Dauer von etwa 18 Stunden war die Reise nicht nur lang, sondern auch eine authentische Erfahrung. Ich empfehle ein 1.-Klasse-Schlafwagenticket für etwa 20 Euro zu buchen. Die Züge in Myanmar sind oft etwas älter, und die Strecke ist holprig, was die Fahrt in der Nacht, insbesondere bei kühlen Temperaturen, etwas anstrengend machen kann. Zudem fährt der Zug auf den maroden Gleisen mit maximal 35 km/h. Doch diese Unannehmlichkeiten werden durch das außergewöhnliche Erlebnis einer Fahrt durch das malerische Myanmar mehr als wettgemacht.

Yangon
Das kulturelle Zentrum Myanmars
In Yangon angekommen, war es ein Genuss, die ehemalige Hauptstadt und das wirtschaftliche Zentrum des Landes zu erkunden. Die Stadt ist lebendig und voller Geschichte, und ein Highlight ist definitiv die Shwedagon-Pagode. Sie ist das spirituelle Zentrum des Landes und ein atemberaubender Ort, sowohl in religiöser als auch in architektonischer Hinsicht. Ein Spaziergang entlang des Inya Lake rundet das Erlebnis ab – der perfekte Ort, um das bunte Treiben Yangons zu beobachten und die einzigartige Atmosphäre dieser faszinierenden Stadt aufzusaugen.

Reisen in Myanmar
Aktuelle Lage und Erfahrungen
Die Reise durch Myanmar Anfang 2024 war für die Touristin mit der ich gesprochen habe eine bereichernde Erfahrung, obwohl es in vielen Bereichen noch Herausforderungen gibt. Einige der wichtigsten touristischen Ziele wie Mandalay, Bagan, Inle See, und Yangon sind weiterhin gut zugänglich und lassen sich problemlos bereisen. Der Inle See und Bagan boten sogar eine fast ungestörte Erkundung der Sehenswürdigkeiten, da nur wenige Touristen unterwegs waren. Hotels können problemlos über das Internet gebucht werden, wobei die Bezahlung häufig in bar erfolgt.
Dennoch gibt es Schwierigkeiten, etwa bei der Suche nach einem Fahrer, da viele frühere Kontakte aufgrund der politischen Lage nicht mehr existieren. Zudem gibt es Berichte über wirtschaftliche Rückschläge, insbesondere für Menschen, die im Tourismussektor gearbeitet haben.
Trotz dieser Umstände bleibt die Bevölkerung freundlich und dankbar für touristische Besuche. Es gibt immer noch viele positive Begegnungen, auch wenn die Infrastruktur und die Sicherheit in bestimmten Regionen eine Herausforderung darstellen können. Die Einreise erfolgt problemlos, wobei Touristen einen einfacheren Ablauf erleben als Einheimische.
Da das Auswärtige Amt auf politische Spannungen hinweist, liegt es daher an jedem Reisenden, selbst abzuwägen, ob er das Land besuchen möchte. Wer sich für eine Reise entscheidet, unterstützt die lokale Bevölkerung direkt und erlebt ein Myanmar abseits des Massentourismus.
Fazit
Myanmar – Eine Reise in eine andere Welt
Myanmar hat mich mit seiner Vielfalt, seiner Geschichte und seiner einzigartigen Kultur tief beeindruckt. Die herzliche Gastfreundschaft der Menschen und die atemberaubenden Landschaften haben uns immer wieder in Staunen versetzt.
Jeder Moment, ob auf einem Boot auf dem Irrawaddy oder beim Eintauchen in die spirituale Atmosphäre der Königsstadt Bagan, war von einer unbeschreiblichen Tiefe und Schönheit. Myanmar ist ein Land, das seine Geheimnisse behutsam offenbart und dem Reisenden die Möglichkeit gibt, in eine andere Welt einzutauchen. Die Reise hat uns nicht nur das Land nähergebracht, sondern auch uns selbst – sie war eine Entdeckung der Kultur, der Menschen und der Ruhe, die dieses Land zu bieten hat.
Myanmar bleibt für mich ein magischer Ort, den ich immer in meinem Herzen tragen werde.
Und wer weiß, vielleicht wird dieser Bericht für dich der Beginn deiner eigenen Reise in dieses wunderschöne, noch unentdeckte Paradies.